Keine Tore in den Derbys beim FC Südstern

Am vergangenen Sonntag war der benachbarte FC Südstern Gastgeber des doppelten Derbys der Senioren-Mannschaften beider Vereine. Bei hervorragenden äußeren Bedingungen hatte sich eine stattliche Kulisse eingefunden, die dem Aufeinandertreffen bei hochemotionaler und doch weitestgehend kameradschaftlicher Atmosphäre einen würdigen Rahmen gab.

Den Anfang machten die beiden Zweiten. Dass nach 90 torlosen Minuten die Beiertheimer etwas weniger glücklich über den „gewonnenen“ Punkt schienen, mag an der leichten optischen Überlegenheit gelegen haben, die der Anhang des Auswärtsteams auszumachen glaubte; insbesondere aber trauerte man der vergebenen ultimativen Chance vom Elfmeterpunkt nach. Zudem hilft der Teilerfolg eher dem Gastgeber. Zu gerne hätte man diesen mit einem Auswärtssieg in den Abstiegskampf verwickelt. Stattdessen steht man nun selbst wieder auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Tore, soviel sei vorweggenommen, fielen im Duell der beiden Ersten auch nicht. Zu Beginn gab es einen recht offenen Schlagabtausch, wobei die Grünschwarzen spielerisch etwas besser zu gefallen wussten, die Blauen aber mit weiten Bällen in die Spitze, insbesondere aber mit hervorragend getretenen Eckbällen ebenso für Gefahr sorgten. Die Gäste waren da anfangs nicht immer optimal sortiert und mussten einmal mit Glück und Geschick kurz vor der Linie retten, hatten zuvor die beste Chance aus dem Spiel heraus aber ebenfalls liegen lassen; leider war es nach feinem Zuspiel im Strafraum nicht gelungen, den Ball am bereits auf dem Boden liegenden Torhüter vorbei in die Maschen zu befördern.

Mitte der ersten Halbzeit übernahmen die Beiertheimer dann zunehmend das Kommando, waren spielerisch und läuferisch bis zum Pausenpfiff klar überlegen. Das Runde wollte aber partout nicht ins Eckige, mal wurde freistehend das Tor verfehlt, mal der eigene Mitspieler angeschossen, vor allem aber einfach nicht zielstrebig genug agiert. Trainer und Fans verzweifelten fast an der Vielzahl aussichtsreicher Situationen, die allesamt ungenutzt blieben.

Aus der Kabine kam dann ein verbesserter FC, der offensichtlich nicht gewillt war, sich in der zweiten Halbzeit ausspielen zu lassen. Die Gastgeber besannen sich auf ihre Stärken, die körperliche Überlegenheit, die Kampfbereitschaft, die Stärke bei Standards – insbesondere weiterhin bei Eckbällen. Nach einer Stunde dann aber doch die riesige Chance für den SVK – der spielfreudige und technisch starke linke Offensivmann war im Strafraum zu Fall gekommen, der während des gesamten Matches gut agierende Unparteiische zeigte sofort auf den Punkt. Der Gefoulte schoss selbst, konnte mit dem halbhohen, nicht ausreichend platzierten Versuch den gegnerischen Schlussmann aber nicht überwinden. Wenig später konnte man dann auch aus einem Freistoß aus vielversprechender Position kein Kapital schlagen. Die Kontrahenten lieferten sich nun einen hitzigen, ungemein spannenden Schlagabtausch, in welchem insbesondere der erfahrene Sechser und die Innenverteidigung der Gäste gefordert waren und tadellos agierten. Cheftrainer Becker senkte dann nochmal den Altersdurchschnitt seiner ohnehin sehr jungen Mannschaft und ließ eines der vielversprechenden Talente der 2003er erstmals „Seniorenluft“ schnuppern, was durchaus als Zeichen an den starken Nachwuchs im Verein zu verstehen ist. Die Schlussphase geriet dann etwas wild, beide Teams waren bereit, für den späten Sieg alles zu riskieren, und so musste der Beiertheimer Keeper zweimal sein ganzes Können aufbieten, um wenigstens den einen Punkt festzuhalten. Eine scharfe Hereingabe aufs Tor lenkte er nach toller Parade mit den Fingerspitzen um den Pfosten und war danach auch beim resultierenden letzten Eckball den entscheidenden Moment eher am Ball.

Der in der Vorwoche erklommene dritte Tabellenplatz musste nach der Nullnummer dem Gegner im nächsten Heimspiel, der starken Bruchhausener Alemannia, überlassen werden. Die junge Mannschaft wird versuchen, ihn zurückzuerobern – und hofft dabei natürlich auf jede mögliche Unterstützung vom Spielfeldrand!

– jba –

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