Tiefpunkt und Lichtblick vor Ostern

Nach dem enttäuschenden Auftritt in Neuburgweier hoffte man in Beiertheim auf Wiedergutmachung beim Doppelspieltag binnen 44 Stunden vor heimischer Kulisse. Gegen zwei Gegner aus dem unteren Tabellendrittel sollten Punkte, vor allem aber neues Selbstvertrauen her.

An Gründonnerstag gegen die SpG Burbach/Pfaffenrot ging das dann gleich mal gründlich daneben. Nach dem in jeder Beziehung schwächsten Saisonauftritt hieß es erneut 0:3, und anders als beim Auswärtsspiel zuvor konnte man zu keiner Zeit Hoffnung auf eine Wende zum Guten haben und sich auch über die Höhe der Niederlage keinesfalls beklagen.

Keine guten Vorzeichen für das Match am Karsamstag gegen den akut abstiegsbedrohten ASV Wolfartsweier. Das Team präsentierte sich dann aber von Beginn an verbessert, Einsatz und Körpersprache stimmten, und so dauerte es nicht lange bis zur ersten Großchance, die allerdings kläglich aus kürzester Distanz vergeben wurde; nach einem diagonalen Pass durch den Strafraum hätte man am rechten Pfosten „nur“ einschieben müssen. Nach weiteren engagierten Minuten tauchte man bald wieder vorne auf, diesmal konnte eine Hereingabe von rechts nicht über die zwei Meter entfernte Torlinie bugsiert werden. Nachdem auch die dritte Großchance nicht genutzt werden konnte, im Getümmel nach einer Ecke lag der Ball zweimal auf der Linie, wollte sie aber partout nicht überqueren, fiel dann Mitte der ersten Hälfte endlich das erlösende und mittlerweile hochverdiente 1:0 nach herrlichem Spielzug – nach einem stark behaupteten Ball auf Höhe der Mittellinie ging es schnell nach rechts zum flinken Außenspieler, der bediente seinen Kollegen im Angriffszentrum mustergültig und letzterer verwandelte überlegt. Drei Minuten später hätte man harte Fakten schaffen können, ließ aber zum nun vierten Mal einen Hochkaräter liegen, diesmal nach schönem Spielzug über links. Vom Gegner war bis dahin offensiv nichts Zwingendes zu sehen gewesen, und dennoch sollte sich der Chancenwucher jetzt rächen. Nach einem etwas riskanten Pass vom letzten Mann konnte sich der Angespielte nur mit einem Foul helfen; beim folgenden Freistoß hatte der Keeper gerade mit einer Parade alles wieder gutgemacht, da lenkte einer seiner Vorderleute den Ball unglücklich ins eigene Netz. Der ASV musste gar nicht eingreifen und war wieder mittendrin im Spiel – so läuft es im Fußball, wenn es nicht läuft. In den verbleibenden Minuten bis zur Pause war dann alles möglich, beide brachen noch einmal durch, konnten aber nicht scoren.

Nach dem Seitenwechsel war die Partie etwas ausgeglichener, die Grün-Schwarzen spielten den etwas gefälligeren Fußball, die Vielzahl an Möglichkeiten aus dem Spiel heraus wie im ersten Durchgang bot sich aber nicht mehr. Dennoch kam man nach einer guten Stunde zur bis dahin besten Einschussmöglichkeit, ließ aber auch diese liegen. Immerhin – den Vorwurf, nicht zu wollen, konnte man der jungen Mannschaft sicher nicht machen. Es kamen die zwei einzigen verfügbaren frischen Kräfte auf den Rasen, beides eher offensiv orientierte Spieler. In den letzten zwanzig Minuten war man überwiegend in der Hälfte der Blau-Schwarzen zu finden, erspielte sich einige Freistöße und Eckbälle, das Tor aber blieb vernagelt.

Das Auswärtsteam schwächte sich dann sieben Minuten vor dem Ende durch eine Gelb-Rote Karte, eine vielleicht etwas harte Entscheidung des Schiris, der sich in der Schlussphase aber auch mit etlichen Nickligkeiten konfrontiert sah. Nachdem das Wolfartsweierer Abwehrbollwerk danach dennoch zwei nicht ungefährliche Eckbälle souverän verteidigt hatte, kam der SVK völlig unverhofft doch noch zum Führungstreffer – bezeichnenderweise eher durch ein Missverständnis in der gegnerischen Defensive als durch eigenes Zutun. Dem Beiertheimer Mittelstürmer mag es recht sein – er war zuletzt am Ball und belohnte sich für seinen sehr engagierten Auftritt mit dem Doppelpack. Die Gäste hatten nun keine Wahl, mussten trotz Unterzahl aufmachen, und fingen sich in der Schlussminute den endgültigen Knockout nach Konter über links ein; der zuvor eingewechselte Nachwuchsstürmer hatte zum 3:1 vollstreckt.

Nach zwei vermeidbaren Pleiten rechtzeitig zum Osterfest also ein Lichtblick. Indizien, ob die Form- und Motivationskurve nun wirklich wieder nach oben zeigt, mag das Derby am Sonntag gegen den FC Südstern liefern.

– jba –

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