Nachdem unsere junge Mannschaft eine Woche zuvor gegen die starke Truppe aus Durlach-Aue nach passabler erster Halbzeit letzten Endes chancenlos war und mit 1:3 Toren unterlag (einen ausführlichen und sehr objektiven Bericht findet man auf der Homepage unserer Gäste), ging es am vergangenen Samstag nach Forst. Der Anhang reiste zum Teil mit mulmigem Gefühl zum schön gelegenen Stadion, denn in der zurückliegenden C-Jugend-Runde waren die 2002er dieses Vereins der einzige Gegner, den unsere Mannschaft nicht in den Griff bekam.
Beiertheim begann dann aber stark. Die trotz Umstellung von der ersten Minute an gut organisierte Abwehr stand hoch, Forst kam meist nicht so recht aus der eigenen Hälfte heraus und mühte sich gegen die spielstarken Gäste. Gefährlich wurden die Rot-Weißen in der ersten Hälfte ausschließlich bei Standards, aus dem Spiel heraus gelang erst in der 25. Minute ein (harmloser) Schuss aufs Tor. Großes Manko unserer Jungs: sie schafften es nicht, die latente optische Überlegenheit in Zählbares zu verwandeln. Es ist ohnehin nicht leicht, gegen immer wieder körperlich überlegene Gegenspieler in Abschlussposition zu kommen; derzeit gelingt es dann leider zu selten, die mit großem Aufwand erarbeiteten Gelegenheiten auch mal zu Ende zu spielen. So ging es torlos in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel knüpfte der SVK zunächst nahtlos an die gute Vorstellung aus der ersten Halbzeit an und erspielte sich nach etwa fünf Minuten die bis dahin größte Chance der Begegnung – und ließ sie liegen. Weitere drei Minuten später passierte dann das Unvermeidliche; nach einem Ballverlust im Mittelfeld, wirklich der bis zu diesem Zeitpunkt erste nennenswerte Fehler, fuhren die Gastgeber einen Bilderbuchkonter und nutzten ihre erste echte Chance eiskalt zur Führung. Die Hausherren hatten jetzt Oberwasser und die Beiertheimer waren in den folgenden zehn Minuten völlig von der Rolle. Haarsträubende Patzer im Spielaufbau, unkontrollierte Querschläger, unnötige Ballverluste reihten sich aneinander, im Strafraum brannte es immer wieder lichterloh. Unser Keeper rettete einmal mit unmöglichem Reflex; dass die Forster in dieser Phase keine einzige ihrer Möglichkeiten nutzten, geht aber auch auf ihr eigenes Konto. Bemerkenswert war dann, wie die Grünen diese Schwäche wieder überwanden und – nach einer Umstellung im offensiven Mittelfeld – plötzlich wieder gefällig und zunehmend gefährlich nach vorne spielten. Der Ausgleich fiel dann in der 66. Minute dennoch etwas überraschend per fulminantem Drehschuss aus der zweiten Reihe in die linke obere Torecke. Und Beiertheim legte nach; nach dem Anstoß wurde der Ball schnell zurückerobert, über wenige Stationen ging es gleich wieder Richtung Strafraum, Forst konnte nicht entscheidend klären und erneut schlug der Ball nach technisch perfektem Schuss aus zwölf Metern links oben ein. Jetzt waren die Gäste am Drücker, aber auch ihnen gelang es nicht allzu lange, den Vorsprung zu halten. Nach einem Freistoß aus der Distanz ging das entscheidende Kopfballduell im Strafraum verloren und Forst kam zum Ausgleich. In den verbleibenden sieben Minuten hätte alles passieren können. Dass Beiertheim am Ende einen Punkt mitnahm, lag einmal an der Latte und einmal am aufmerksamen Schiedsrichter, der die Abseitsstellung vor dem vermeintlichen Siegtor der Heimmannschaft erkannte.
So ganz genau wusste dann keiner bei den Grünen, ob man sich nun freuen oder ärgern sollte. Ganz offensichtlich wurde aber, dass die Moral in der Mannschaft stimmt, und dass man erneut gegen einen körperlich überlegenen Gegner sehr gut mithalten konnte – die Ergebnisse sollten also noch kommen. Am Mittwoch geht es jetzt erstmal im Kreispokal-Viertelfinale zur Zweiten der SG Siemens.
-jba-