Am vergangenen Samstag trat unsere B1 beim offensivstarken Tabellenvierten VfB Bretten an. Unsere Jungs begannen gut und konnten aus einer sicheren Defensive heraus einige Vorstöße organisieren. So auch in der dritten Minute: mit einem punktgenauen Pass aus der Abwehr wurden gleich fünf Brettener überspielt und unser Stürmer machte sich in Richtung des gegenerischen Gehäuses auf und davon. Als er am weit aus dem Sechzehner herausgestürzten Keeper vorbeilegen wollte, bugsierte dieser den Ball per Hand aus seiner Bahn – klar Rot; die Pfeife des Schiedsrichters aber blieb stumm. Mitte der ersten Halbzeit nahm der Druck der Gastgeber dann immer mehr zu und die Beiertheimer bekamen eine Vorstellung davon, wie die Blauen in zehn Spielen 33 Tore erzielen konnten. Doch die SVK-Abwehr stand weiterhin hervorragend, und der hoch stehende Gegner forderte nach (seltenem) Ballverlust schon den einen oder anderen Konter heraus. Fünf Minuten vor der Pause war dann ein solcher Vorstoß der Grünen nur regelwidrig in höchster Not zu stoppen, was Bretten eine Zeitstrafe und den Gästen einen Freistoß aus gut 20 Metern Entfernung einbrachte. Und der fulminante Schuss wie ein Strich passte genau in den rechten oberen Winkel. Beiertheim blieb dran; der nächste Angriff brachte einen Eckball ein, der folgende technisch perfekte Kopfball an den Pfosten ließ das Gehäuse erzittern. Dann ging es mit 0:1 in die Pause.
Die ersten Minuten nach Wiederanpfiff boten in den letzten Spielen mehrfach Grund zur Sorge, diesmal aber gelang es, die Konzentration hoch zu halten. Und es wurde schnell klar, dass dies auch ganz ganz dringend notwendig war. Die Hausherren setzten zu einem regelrechten Sturmlauf an, das Auswärtsteam kam über weite Strecken nicht mehr aus der eigenen Hälfte heraus, phasenweise noch nicht mal aus dem Strafraum. Doch das Bollwerk hielt stand. Was auch immer Bretten versuchte, immer war ein Fuß, ein Knie, eine Brust, ein Rücken oder ein Kopf im Weg; und wenn doch mal nicht, dann eine Faust unseres Tormanns. Mitunter stand die Heimmannschaft fast in Handballmanier am Gäste-Strafraum, aber alles Anrennen half nichts, vielleicht auch weil in der einen oder anderen Situation etwas Egoismus im Spiel war. Am Ende musste Bretten aufmachen und riskierte viel – sechs Minuten vor dem Abpfiff befreiten sich die Grünen schließlich aus der Umklammerung, konterten rasant über rechts und entschieden die Abwehrschlacht abgezockt mit ihrem ersten richtigen Torschuss in der zweiten Halbzeit.
So steht unter dem Strich ein hart erkämpfter, natürlich glücklicher, aber definitiv hochverdienter Sieg eines diesmal gnadenlos effizienten SVK, der sich endlich einmal für seinen immensen Aufwand belohnte.
-jba-