Am vergangenen Sonntag trat der Kreisklasse-A-Tabellenführer von der Alb bei der zweitplatzierten Spielgemeinschaft VfB Grötzingen/DJK Durlach auf perfektem Kunstrasenfeld zum Spitzenspiel an. Mit dem Gastgeber hatte man noch eine Rechnung offen, hatte er unseren Jungs beim Heimspiel im September doch die bislang einzige Niederlage beigebracht – eine ungemein schmerzhafte noch dazu, sage und schreibe 7 der bislang 12 Saison-Gegentreffer hatte man in diesem Match hinnehmen müssen.
Beide Teams begannen engagiert, aber nervös. Eine recht hohe Fehlerquote beim Passspiel sorgte dafür, dass zunächst kaum ein Angriff zu Ende gespielt werden konnte. Dies änderte sich in der siebten Spielminute: Eine schöne Stafette von drei Pässen über links genügte den Grünweißen, um bis in den Strafraum zu gelangen, wo unser Stürmer jedoch regelwidrig von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Strafstoß vergab man kläglich. Die Gastgeber wirkten nun beflügelt und kamen ihrerseits mehrmals ins letzte Drittel, brachten zunächst aber weder die erforderliche Präzision noch ausreichenden Druck in ihre Abschlüsse.
Mitte der ersten Halbzeit erhöhten die Hausherren dann nochmals die Schlagzahl und drängten die Beiertheimer zunehmend in die Defensive. Den ersten wirklich gefährlichen Torschuss lenkte unser Keeper dank klasse Reflex mit der hochgerissenen rechten Hand gerade noch über die Latte. Kurz darauf stand er schon wieder im Mittelpunkt, fischte einen guten Schuss von der Strafraumgrenze aber sicher aus der Luft. In der Folge konnten sich die Gäste wieder etwas befreien, blieben bei ihren Bemühungen aber immer wieder an den teils körperlich etwas überlegenen Defensivkräften hängen – bis zur 40. Minute. Die Blaugelben waren weit aufgerückt, verloren den Ball, und der SVK schaltete blitzschnell um. Mit einem präzisen Pass wurde der linke Offensivmann auf die Reise geschickt, der ließ seinen Gegenspieler aussteigen und hätte es selbst versuchen können, legte aber uneigennützig zurück zu seinem Sturmpartner nach rechts, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. Die verbliebenen Minuten bis zum Pausenpfiff spielten die Gäste danach von der Uhr.
Für die zweite Halbzeit brachte Cheftrainer Andy vier Neue, und seine Mannschaft zeigte sich von Beginn an hellwach. Rechts wurde ein etwas schlampig gespielter Ball abgefangen, unser Angreifer hielt nach kurzem Zuspiel einfach mal aus der Distanz drauf und überrumpelte den Tormann der Spielgemeinschaft zum 0:2. Und Beiertheim blieb jetzt am Drücker, bekam kurz darauf von der linken Seite einen Freistoß zugesprochen. Unser Winterneuzugang, gerade acht Minuten auf dem Feld, schnappte sich die Kugel und jagte sie aus gut zwanzig Metern über die Mauer hinweg in den linken Winkel. Die Vorentscheidung? Leider nicht, vielmehr der Auftakt zu spannenden und umkämpften verbleibenden 40 Minuten. Denn Grötzingen/Durlach gelang unmittelbar nach dem Gegenzug der Anschlusstreffer; nachdem unser Keeper zunächst klären konnte, war er bei der folgenden Ecke machtlos, als ein Spieler aus kurzer Distanz frei zum Kopfball kam.
Das 1:3 gab der Heimmannschaft mächtig Auftrieb, sie riss immer mehr Spielanteile an sich, Beiertheim konnte fast nur noch reagieren. Dies funktionierte acht Minuten lang, ehe ein Angreifer der Blaugelben im Strafraum nur noch regelwidrig gestoppt werden konnte. Beim fälligen Elfmeter, platziert in die linke untere Ecke geschossen, war unser Schlussmann chancenlos, und von da an ging es richtig zur Sache auf dem Platz. Sicher gelang nicht alles, die Jungs zeigten aber genau das, was sie schon im gesamten Saisonverlauf auszeichnet: mannschaftliche Geschlossenheit und unerschütterlichen Willen. Mehrfach wurde in höchster Not geklärt, einmal der Ball von der Linie geköpft, einige Spieler mussten sehr sehr lange Wege gehen – das Tor, welches das Spiel wohl hätte kippen lassen, fiel nicht. Fünf Minuten vor dem Ende belohnte sich der SVK für seinen aufopferungsvollen Kampf. Ein Freistoß von der rechten Auslinie wurde weit bis an die Strafraumgrenze geschlagen und schlecht abgewehrt, den Abpraller staubte unser linker Offensivmann aus sechzehn Metern ab und schnürte gleich bei seinem ersten Einsatz für seine neuen Farben einen Doppelpack. Damit war der Widerstand der JSG gebrochen, wenig später beendete der souveräne Schiedsrichter die Partie.
In einem nach etwas holprigem Start noch recht gutklassigen, temporeichen und spannenden Match zweier fußballerisch wohl ebenbürtiger Teams gelingt also den Grünweißen dank überragendem Teamgeist am Ende verdient die Revanche für die Heimniederlage. Weiter geht es am kommenden Samstag mit einem Heimspiel gegen die JSG Oberes Albtal.
-jba-