Am vergangenen Samstag trafen mit dem SVK Beiertheim und der JSG Keltern die Aufsteiger der Fußballkreise Karlsruhe und Pforzheim am Europabad aufeinander; da sich rechtzeitig zum Anpfiff die Sonne blicken ließ, unter durchaus spätsommerlichen Bedingungen. Richten sollten und wollten es nach erneuten krankheitsbedingten Absagen bei zwei Langzeitverletzten 13 hochmotivierte Jungs.
Die Beiertheimer begannen mit viel Spielfreude, mussten aber zum wiederholten Mal ein frühes Gegentor hinnehmen. Der rechte Außen der Kelterner kam beim ersten Vorstoß des Spiels über rechts, erreichte mit einem Diagonalpass seinen Kollegen auf Links, der konnte unbedrängt vors Tor flanken, wo der Mittelstürmer ebenso unbehelligt zum Kopfball kam – das geht momentan mitunter noch etwas zu einfach. Danach bestimmte der SVK wieder das Spiel, lief immer wieder an, kombinierte gefällig, ließ die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor aber vermissen.
Die große Chance zum Ausgleich bot sich zehn Minuten nach dem Rückstand dennoch, und zwar vom Punkt – ein Verteidiger der JSG hatte den Ball im Strafraum sicher unbeabsichtigt, aber dennoch klar mit der Hand gespielt. Der starke Sechser der Grünweißen ließ sie sich nicht nehmen und verwandelte mit seinem starken linken Fuß. Einige Minuten später drehten die Hausherren dann das Match. Nach sehenswertem Zusammenspiel im offensiven Mittelfeld kam unser auf dem Papier rechter, doch ständig rochierender Offensivmann nahe der linken Strafraumecke an den Ball, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und vollstreckte aus 17 Metern halbhoch. Auch weiterhin hatte der Gastgeber mehr Spielanteile, ungefährlich waren die Gegner im Barca-Dress aber nicht; insbesondere auf der aus Beiertheimer Sicht linken Seite offenbarten sie das eine oder andere Problem in der wegen Verletzungssorgen durcheinander gewirbelten Abwehrreihe. Cheftrainer Mathias Becker reagierte, wodurch nach einer knappen halben Stunde unser Neuzugang zu seiner durchaus vielumjubelten Saisonpremiere kam. Die Ladehemmung der Offensivabteilung war damit leider noch nicht behoben; sowohl zwei Abschlüsse neben als auch einer über das Tor aus jeweils kurzer Distanz wären wohl fast einfacher im Gehäuse unterzubringen gewesen. Auch die stark verbessert hereingegebenen Ecken führten nicht zum Erfolg. Beinahe hätte ein Gäste-Verteidiger unfreiwillig geholfen, die Führung endlich auszubauen, „scheiterte“ mit seiner etwas verunglückten Rettungstat aber am Pfosten. Dass die Heimfans dann mit dem Pausenpfiff unverhofft doch noch jubeln durften, verdanken sie dem derzeit sichersten Torschützen. Der zentrale Defensivmann mit viel Drang nach vorne setzte sich in der Nähe der Torauslinie energisch gegen mehrere Gegenspieler durch, drang in den Sechzehner ein und verwandelte aus spitzem Winkel mit Links zum 3:1.
Nach dem Kabinengang zeigten die Beiertheimer dann einen bemerkenswerten Zug in Richtung gegnerisches Tor, Keltern konnte dem kaum noch etwas entgegensetzen. Bereits nach fünf Zeigerumdrehungen schoss sich der linke Offensivmann den in der ersten Halbzeit erlittenen Frust von der Seele, weitere fünf Minuten später schnürte der Sechser im vierten Saisonspiel seinen zweiten Dreierpack. Kurz danach konnte die spielfreudige Offensive in der Box nur regelwidrig aufgehalten werden; die Jungs vertrauten ihrem neuen Mannschaftskollegen, der die Chance zum 6:1 nach knapp einer Stunde nutzte und sich gleich beim ersten Auftritt für seine neue Mannschaft in die Torschützenliste eintragen konnte. Und damit war noch lange nicht Schluss – erneut nur wenige Minuten später wartete unser schneller Außenspieler mit einem wahren Highlight auf. Zum Freistoß aus etwa 27 Metern Entfernung, allerdings fast von der linken Seitenauslinie, standen zwei Spieler bereit; auf und neben dem Spielfeld rechnete wohl fast jeder mit einer Flanke in den Strafraum. Der mit viel Effet getretene Ball aber kam aufs Tor und schlug nach herrlicher Flugbahn nahe dem langen Pfosten direkt unter der Latte ein; der Keeper war chancenlos, und selbst einige Anhänger des Gegners applaudierten ernüchtert. Den Schlusspunkt setzte schließlich der in der Schlussphase nach vorne beorderte ursprüngliche linke Außenverteidiger, nach einer nicht optimal geklärten schön herausgespielten Offensivaktion schaltete er im Strafraum am schnellsten und drückte den Ball zum 8:1 über die Linie. Wenige Minuten später beendete der souveräne Schiedsrichter die zum Ende hin ungleiche Partie.
Nach vier Siegen in vier Ligaspielen darf man den Grünweißen wohl attestieren, in der Landesliga angekommen zu sein. Am kommenden Samstag geht es zum Auswärtsspiel nach Forst, Anpfiff im Waldseestadion ist um 16 Uhr.
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