Nach dem Kantersieg in der Vorwoche gegen den Mitaufsteiger aus dem Fußballkreis Pforzheim stand am letzten Samstag gleich der nächste Vergleich mit einem Kreismeister der vergangenen Saison an – bei idealem Fußballwetter reiste man zum Bruchsaler Vertreter FC Germania Forst.
Wie in den letzten Spielen begannen die Beiertheimer mit viel Ballbesitz, kombinierten vor allem im Mittelfeld sehr gefällig, brachten aber zunächst noch nicht das richtige Timing in die gefährlichen Pässe in die Spitze. Und wie in den letzten Spielen gab es nach fünf Minuten erneut eine frühe kalte Dusche. Einen mit wenig Übersicht nach hinten gespielten Ball nahm der Rechtsaußen der Germanen dankend auf, ging sofort lang und wurde nicht übermäßig geschickt an der Seitenauslinie vom Ball getrennt – der resultierende Freistoß war lange in der Luft und fand dennoch den Kopf eines sträflich freistehenden Angreifers, und schon musste man wieder einem Rückstand hinterherlaufen.
Vier Minuten später gab es noch mehr Grund zur Sorge: Der Neuzugang der Grünweißen, der sich in der Innenverteidigung in der Vorwoche sehr gut eingeführt hatte, musste mit einer Oberschenkelzerrung vom Platz. Die Gäste aber rappelten sich auf, beherrschten in der Folge das Mittelfeld fast nach Belieben und kamen durch ihren flinken Mittelstürmer nach technisch einwandfrei gespielter Kombination schnell zum Ausgleich. Jetzt lief die Passmaschine rund. Ein 120 Sekunden später kurz ausgeführter Eckball fand nach mehreren Stationen an der linken Strafraumecke unseren Rechtsaußen, der nahm kurz Maß und drehte das Match. Weitere fünf Minuten später ging es erneut viel zu schnell für das Heimteam. Nach rasant durch die Mitte vorgetragenem Vorstoß wurde punktgenau in die Spitze durchgesteckt, der Zehner wusste offensichtlich ganz genau, wo der Ball hinkommen würde und überwand den gegnerischen Torhüter freistehend zum 3:1.
In der 25. Spielminute brachte Trainer Becker einen frischen rechten Stürmer, der lief gerade auf seine Position, als eine diagonal geschlagene Flanke auf ihn zu segelte; er erwischte sie in vollem Lauf mit dem Kopf und erzielte mit seiner ersten Ballberührung das 4:1. Und weiter ging es im Fünfminutentakt: nachdem unmittelbar zuvor eine Hundertprozentige vergeben worden war – der deutlich schlechter positionierte Mann hätte nur auf seinen frei vorm Tor stehenden Kollegen durchlassen müssen – schnürte der immer umtriebige Mittelstürmer des SVK seinen Doppelpack. Erst nach diesem Feuerwerk, das Match war natürlich längst entschieden, kamen die Roten zum zweiten Mal zum Abschluss, den Flachschuss pflückte unser Keeper aber von der Linie. In der verbliebenen Viertelstunde leistete sich der SVK dann noch die eine oder andere falsche Entscheidung im Strafraum, danach machten die Hausherren die Räume dann sehr eng und verhinderten Schlimmeres.
In der Halbzeitpause musste unser Schlussmann einer beim Aufwärmen erlittenen Verletzung am Handgelenk Tribut zollen, wodurch das Trainerteam erneut vor eine knifflige Aufgabe gestellt wurde, hatte doch der verbliebene Toreverhinderer bereits den verletzten Innenverteidiger vertreten. Das Auswärtsteam legte dennoch gut los, kam in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte mehrmals in den Strafraum, blieb aber ohne Ertrag. Danach verflachte die Partie zusehends. Der FC hatte beileibe nicht die Mittel, ein Wunder herbeizuführen, wollte aber natürlich auch nicht noch höher verlieren. Und die Beiertheimer ließen lange Zeit jede Idee vermissen, wie man genau dies erzwingen könnte – angesichts des Spielstandes allerdings auch zugegebenermaßen eher ein Luxusproblem. Als wohl niemand mehr ernsthaft auf ein Erfolgserlebnis im zweiten Spielabschnitt gewartet hatte, gab es dann doch nochmal Grund zum Jubeln. Das Tor zum 6:1 aus Sicht der Gäste war gewissermaßen ein Spiegel der gesamten Halbzeit; nach Bilderbuch-Vorstoß über die linke Seite wurden alle drei Angreifer benötigt, um den Ball aus aussichtsreicher Position endlich ins Netz zu befördern. Der erste Schuss landete am Pfosten, mit dem zweiten Versuch wurde der Torhüter angeschossen, den dritten brachte der rechte Offensivmann schließlich mit Mühe ins Ziel. Danach schien der Spielwitz wiedergefunden, der unter dem Strich starke Schiedsrichter beendete aber kurz darauf die Partie.
Mit 6:1 behalten die Männer von der Alb also auch gegen Forst absolut verdient die Oberhand. Das eine oder andere ausgelassene Tor könnte man am Mittwoch sehr gut nachholen: um 19:00 Uhr wird in Knielingen das Finale des letztjährigen Kreispokals gegen die JSG Ettlingen angepfiffen.
-jba-