Am vergangenen Sonntag stand bei gutem Fußballwetter das Auswärtsspiel bei der Reserve der Sportfreunde aus Forchheim an, zu welchen man nach dem hart erkämpften knappen Sieg im Vorjahr durchaus mit Respekt reiste. Dennoch war die Marschroute klar – mit einem Auswärtssieg wollte man den Tabellennachbarn unbedingt überholen.
Zu Beginn ging keines der Teams ein Risiko ein, fünf Minuten lang tastete man sich eher vorsichtig ab. Wie aus dem Nichts gingen die Gäste dann aber mit der ersten Gelegenheit in Führung. Ein äußerst sehenswert durchgesteckter Pass in die Spitze machte den Weg frei für den Zehner, der den gegnerischen Keeper mit all seiner Routine umkurven und ins leere Tor einschieben konnte.
Mit dem Treffer auf der Habenseite wuchs das Selbstvertrauen der Beiertheimer merklich, sie hatten in der Folge meist den Ball und dominierten über weite Strecken. In die Nähe des Strafraums kamen sie dennoch zunächst nicht mehr, so dass spannende Szenen Mangelware waren. Nach etwa dreißig Minuten ging der Faden dann etwas verloren, die Forchheimer kamen zu Halbchancen und holten die eine oder andere Ecke heraus. Zu allem Unglück musste dann auch noch der Torschütze des SVK verletzungsbedingt vom Platz. Cheftrainer G. Chapurin stellte um, beorderte den linken Offensiven auf die Zehn. Gerade als die Weißen ihre Chance zu wittern schienen und den gut aufgelegten Gästekeeper zweimal prüfen konnten, gelang den Beiertheimern der Befreiungsschlag. Nach einem Konter über halbrechts ließ der Mittelstürmer ein punktgenaues Zuspiel zur Überraschung der Forchheimer Hintermannschaft durch und brachte damit den aufgerückten „neuen“ zentralen Offensivakteur in exzellente Schussposition. Der fackelte nicht lange und erhöhte hart und platziert auf 2:0. Der FV wirkte daraufhin etwas konsterniert, kam zwar in den verbleibenden acht Minuten nochmal nach vorne, ließ aber jegliche Durchschlagskraft vermissen.
Auch nach dem Seitenwechsel gab es zunächst keine Torraumszenen. Der SVK musste in seiner komfortablen Lage nicht unbedingt mehr tun, der FV blieb in den angewandten Mitteln weiterhin eingeschränkt. Nach zehn Minuten fiel dann die Entscheidung. Nach einem Abwurf des Schlussmanns erreichte ein Pass über das halbe Spielfeld den stark aufspielenden Zehner, der ging noch ein paar Schritte, drosch den Ball zum 3:0 in den Winkel und machte damit seinen Doppelpack perfekt. Die Gäste hatten die Partie fortan im Griff, schwer vorzustellen, dass man dieses Ding noch aus der Hand geben würde. In der Schlussviertelstunde schwanden dann aber die Kräfte. Mit der bis dahin gezeigten Effizienz war es nun vorbei, mehrere vielversprechende Ansätze konnten nicht mehr ausgespielt werden, kam man dennoch vor den Kasten, gelang kein Abschluss mehr. So lag dann statt des vierten Tores eher der Ehrentreffer in der Luft, den die wackeren Forchheimer dann offensichtlich doch unbedingt erzielen wollten. Der letzte Mann der Gäste hatte lange etwas dagegen, lenkte einen passgenauen Kracher mit den Fingerspitzen in höchster Not über die Latte, machte sich bei einem raffinierten Heber im allerletzten Moment noch sehr lang, und war in der Schlusssekunde dann doch geschlagen – ein langer Ball in den Strafraum passierte Freund und Feind, setzte auf und sprang in etwas seltsamem Winkel an ihm vorbei ins Netz; der gute Schiri pfiff gar nicht mehr an.
Trotz des ärgerlichen späten Gegentreffers – Beiertheim hatte eine klasse Leistung gezeigt und drei Tore äußerst sehenswert herausgespielt. Am kommenden Wochenende empfängt man den furios aufspielenden Überraschungszweiten aus Rüppurr. Die junge Mannschaft will unbedingt endlich einem Spitzenteam ein Bein stellen und hat sich für diese schwere Prüfung jede Unterstützung redlich verdient.
– jba –