Am vergangenen Sonntag stand bei besten äußeren Bedingungen das Heimspiel gegen den PSK auf dem Programm. Leider hatte eine schwere Trainingsverletzung unter der Woche die Vorfreude merklich getrübt (Robin, an dieser Stelle die allerbesten Genesungswünsche!). Zudem kehrte auch an der Corona-Front keine Entlastung ein, die Erleichterung angesichts der Genesenen hielt sich die Waage mit dem Frust über die Neuinfizierten.
(Co-)Trainer-Urgestein Werner Reich, der Mathias Becker an der Seitenlinie vertrat, sah dennoch von Beginn an eine spielerisch dominante Beiertheimer Mannschaft, die sichtlich gewillt war, das dürftige Remis aus der Hinserie auszubügeln. Das Kombinationsspiel bis an die Grenze des gegnerischen Strafraums konnte sich ganz gut sehen lassen, wenn auch wie vor Wochenfrist wieder der eine oder andere haarsträubende Fehlpass im Spielaufbau eingestreut wurde. Dennoch kam man mehrfach zum Abschluss, doch fehlte es deutlich an Druck und Präzision, so dass man den gegnerischen Torsteher überhaupt nicht in Bedrängnis bringen konnte.
Die Gäste hingegen nutzten ihre erste wirklich gefährliche Aktion in der 26. Spielminute zur Führung. Im Anschluss an einen Eckball machte kein Beiertheimer Akteur eine gute Figur; der erste Versuch des PSK wurde ungeahndet erst hinter der Linie geklärt, beim zweiten rettete die Latte, schließlich war auch Fortuna machtlos und der dritte landete im Netz. Die Hausherren, die in den folgenden Minuten engagiert, jedoch weiterhin ohne Durchschlagskraft reagierten, wurden aber keineswegs vom Glück verlassen. In der 34. Minute zeigte der Unparteiische nach einem zwar deutlich sichtbaren, aber doch eher harmlosen Schubser gegen den ballführenden rechten Offensiven im Strafraum auf den Punkt. Dem Kollegen auf Links konnte das egal sein, er schnappte sich den Ball und verwandelte sicher – der Wendepunkt in diesem Match, wie die beiden folgenden Zeigerumdrehungen zeigen sollten. Gleich beim nächsten Angriff drang der agile Torschütze wieder in den Strafraum ein und wurde äußerst rüde von den Beinen geholt; in diesem Fall waren die Blau-Weißen mehr als gut bedient, dass es „nur“ Elfmeter gab. Diesmal durfte der Sturmpartner von Rechts ran und verwandelte ebenso souverän zur 2:1-Führung. Unmittelbar nach Wiederanpfiff gerieten die beiden Kontrahenten nach einem harmlosen Gerangel an der Seitenlinie erneut aneinander; der frustrierte Akteur des PSK ließ sich zu einer Tätlichkeit am auf dem Boden liegenden Gegner hinreißen und holte sich mit einer Minute Verspätung dann doch noch glatt Rot. In den verbleibenden Minuten bis zum Pausenpfiff bemühten sich die Hausherren erfolglos um den schnellen dritten Treffer.
Nach dem Seitenwechsel hielt Beiertheim mit einem Spieler mehr auf dem Platz und der Führung im Rücken natürlich alle Trümpfe in der Hand, die mit zwei Akteuren dünne Besetzung der Bank fiel da dann auch nicht mehr so gravierend ins Gewicht. Der abstiegsbedrohte Gast konnte die Vorentscheidung zwölf Minuten lang abwenden, dann war nach einem Eckball der aufgerückte Innenverteidiger wie am vergangenen Sonntag derjenige, der in undurchsichtiger Situation am schnellsten schaltete und das 3:1 markierte. Nachdem danach einige aussichtsreiche Möglichkeiten mangels Konsequenz nicht genutzt wurden, bekamen die leider nicht allzu zahlreich erschienenen Zuschauer eine Viertelstunde vor Schluss den schönsten Angriff der Partie in Form einer Koproduktion der beiden vorherigen Elfmeterschützen präsentiert. Einen schwer anzunehmenden langen Pass aus der Defensive entschärfte der umtriebige Beiertheimer Allrounder gekonnt an der linken Seitenlinie, leitete den abtropfenden Ball dem gestarteten Sturmpartner volley direkt in den vollen Lauf, der streichelte die Kugel einmal in die richtige Richtung und verwandelte dann unhaltbar halbhoch. Danach hätte eine abgeklärte Truppe das Match wohl entweder kräftesparend nachhause geschaukelt oder auch das Ergebnis noch in die Höhe geschraubt. Den mit neun letztjährigen A-Jugendlichen in der Startformation angetretenen Beiertheimern gelang beides nicht. Die Ordnung ging ebenso wie die Übersicht verloren, jeder schien jetzt mal aufs Tor schießen zu wollen. Dass man einen dritten Elfmeter zugesprochen bekam und vergab – geschenkt. Dass man sich danach wie eine übermütige Jugendmannschaft auskontern lässt und sich auch noch ein Gegentor einfängt, muss man aber abstellen.
Drei Punkte gab es natürlich trotzdem, das bessere Torverhältnis gegenüber Bruchhausen wurde auch knapp verteidigt und Forchheim hat verloren – damit verbessert sich der SVK mit dem 4:2 auf den 6. Tabellenplatz. Am kommenden Sonntag geht es weiter bei der Zweiten Mannschaft von Ettlingenweier.
– jba –