Am vergangenen Mittwoch trat unsere B1 in der A-Jugend-Kreisliga im Heimspiel gegen den Tabellennachbarn SV Spielberg an. Gegen die Gäste, die bis dahin einen Punkt weniger gesammelt, aber noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hatten, galt es wichtige Zähler gegen den drohenden Abstieg zu sammeln.
Unsere jungen Spieler begeisterten in der ersten Halbzeit mit Tempofußball und Spielwitz in einem Ausmaß, dass sich selbst die verwöhnten B1-Fans ungläubig die Augen rieben. Der SV fand in der Anfangsviertelstunde quasi überhaupt nicht statt und konnte von Glück sagen, dass er nach deren Ende nur 0:1 hinten lag. Fast im Minutentakt generierten die Schwarz-Grünen Einschussmöglichkeiten und vergaben sie, ehe der Ball nach eigentlich schon geklärter Situation endlich im Netz lag. Auch danach fand der Gegner im einsetzenden Dauerregen nicht ins Match, war immer einen Schritt zu spät und viel zu weit weg vom Mann; einzig der Keeper zeigte eine sehr ansprechende Leistung und hielt seine Vorderleute im Spiel, bei einem fulminanten Schuss Mitte der Halbzeit half ihm die Latte. In der 37. Minute war aber auch er machtlos, nachdem unser quirliger Außenstürmer zuvor die halbe Abwehr umkurvt hatte. Mit dem 2:0 zur Pause waren die Spielberger sehr gut bedient, an der Seitenlinie war man sich dessen bewusst und bereitete den Protagonisten eine denkwürdig laute Kabinenansprache.
Immerhin zeigte diese die erhoffte Wirkung, denn die Spielvereinigung trat nun deutlich engagierter auf, während bei der Heimmannschaft durch einen Vierfachwechsel der Spielfluss zunächst etwas raus war. Da die Abwehr aber sicher stand, verlebte unser Schlussmann auch in der zweiten Hälfte einen weitestgehend ruhigen Abend. Nach einer guten Stunde lief der Ball beim SVK dann wieder besser, und immerhin zeigte man nun die Effizienz, die man in der ersten Hälfte hatte vermissen lassen – unser rechter Offensivmann überwand den etwas zu weit vor seinem Kasten stehenden Tormann mit einem raffinierten Heber und entschied damit die Partie endgültig. Danach verflachte das Spiel bei immer tiefer werdendem Boden und langsam einsetzender Dämmerung etwas, der Schiri hatte ein Einsehen und erlöste die durchnässten Spieler und frierenden Zuschauer nach exakt neunzig Minuten.
Am Sonntag absolvierte die B1 dann auch die Partie gegen den JSV Stutensee, einen weiteren direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Schon in den Anfangsminuten wurde deutlich, dass unsere Jungs ein hartes Stück Arbeit vor sich haben würden, denn der Gegner hielt von Beginn an mit Kampf und Körperlichkeit dagegen. Machtlos war er aber nach einer Viertelstunde gegen den Antritt unseres linken Offensivmanns. Dieser legte sich den Ball sehr weit vor, überspurtete seinen Gegenspieler aber mühelos, spielte den Innenverteidiger an und drosch die weg springende Kugel halb mit dem Außenrist, halb mit der Sohle in die Maschen. Die jüngere Mannschaft zeigte auch danach den technisch besseren Fußball und erhöhte nach 28 Spielminuten, der Torgarant im Sturmzentrum hatte drei Gegenspieler düpiert und abgezockt eingeschoben. 10 Minuten später verspielte man die komfortable Situation aber wieder. Ein unbedrängt verursachter Freistoß aus spitzem Winkel von rechts ließ die Gäste jubeln, unser Keeper schien dran zu sein, konnte den Ball aber nicht ablenken. So ging man mit einer verdienten 2:1-Führung in die Pause.
Die Beiertheimer kamen hellwach aus der Kabine, zeigten sich unbeeindruckt vom Gegentreffer und stellten bald den alten Abstand wieder her: der linke Außenstürmer kam im linken Halbfeld an den Ball, war auf dem längeren Weg schneller als alle Gegenspieler und krönte seinen bisher besten Auftritt im grünen Trikot nach famosem Doppelpass mit seinem zweiten Treffer. Stutensee gab sich nun aber keineswegs geschlagen, sondern hatte noch einiges zuzulegen. Der SVK dagegen musste im vierten Spiel innerhalb von neun Tagen der hohen Belastung zunehmend Tribut zollen. Gegen die robusten Gegner schlichen sich Konzentrationsmängel ein, einer führte zu einem unnötigen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, nach hinten war man nicht abgesichert – der JSV bedankte sich, lief mit zwei Mann dem Kasten entgegen und erzielte erneut den Anschlusstreffer. Eine gute halbe Stunde war da noch zu spielen, und unsere Mannschaft wackelte jetzt. Nach 67 Minuten war die Führung schließlich dahin; einen eigentlich harmlosen hohen Ball auf die einzige Spitze konnte die Innenverteidigung nicht klären, unser Keeper stand von dieser Situation überrascht zu hoch und wurde mit einem Lupfer zum 3:3 überwunden. Das Auswärtsteam setzte nun alles auf eine Karte, aber auch unser Cheftrainer ging hohes Risiko und stellte auf eine offensivere Formation um. Es folgte ein Schlagabtausch in immer hitziger werdender Atmosphäre, eine Zeitstrafe spielte der JSV routiniert mit vielen provozierten Unterbrechungen herunter, auch gelbe Karten auf beiden Seiten brachten die Gemüter nicht mehr zur Ruhe. All diesem Druck hielt unsere Truppe stand, und in der 87. Minute schnürte der jüngste Spieler auf dem Platz mit einem unhaltbaren Schuss in den linken Winkel nach unwiderstehlichem Dribbling auch seinen Doppelpack. Drei endlose Minuten Nachspielzeit waren schließlich noch zu überstehen, dann war der viel umjubelte Sieg in trockenen Tüchern.
6 Punkte in der B-Jugend-Landesliga, 6 Punkte in der A-Jugend-Kreisliga, und das innerhalb von 9 Tagen. Der anschließende spontane Gang zur Stärkung ins Klubheim zu Kostas war mehr als verdient.
– jba –