Am vergangenen Sonntag trat Beiertheims Erste bei ungemütlichem Aprilwetter in Ettlingenweier an. Die Personal-Situation war weiterhin angespannt, ein neuer Corona-Fall in der Mannschaft wurde durch zwei Urlaubsrückkehrer aber wettgemacht, so dass diesmal immerhin drei Einwechselspieler auf der Bank Platz nehmen konnten.
Die Gäste kamen gut in die Partie und erarbeiteten sich in der ersten Viertelstunde ein leichtes Übergewicht im Mittelfeld, in Strafraumnähe kamen beide Teams zunächst aber nicht. Danach wurde Ettlingenweier stärker und gestaltete das Spielgeschehen zunehmend ausgeglichen. Der recht holprige Platz bereitete den Beiertheimern sichtlich mehr Probleme als den Hausherren, letztere operierten jetzt immer wieder mit langen Bällen in die Spitze und legten das eine oder andere Problem im Stellungsspiel der SVK-Defensive offen. Chef-Coach Becker formierte sein Team um, der Zugriff auf das Match entglitt seinen Mannen dennoch immer mehr. Vor dem Halbzeitpfiff waren die Rot-Weißen dann die klar bessere Mannschaft, zwangen den Gästekeeper zweimal zum Herauslaufen und setzten sich am Ende gar in der Gefahrenzone fest. Der Führungstreffer für die Gastgeber lag nun förmlich in der Luft. Der SVK hatte zunächst Glück, dass der souverän auftretende Schiri nach einem Eckball eine Behinderung des Tormanns im Fünfmeterraum erkannt hatte; als wenig später nach einer weiteren Ecke der Ball erneut im Netz zappelte, gab es keine Beanstandungen – der FV lag zur Pause verdient vorne.
Nach dem Seitenwechsel kam dann ein anderer SVK auf den Rasen. Körpersprache und Aggressivität stimmten jetzt, in hohem Tempo drang man gleich mehrfach weit in die gegnerische Hälfte ein. Bis zur Belohnung dauerte es nur vier Minuten – im offensiven Mittelfeld ging es über zwei Stationen technisch sehenswert in die Spitze, der Mittelstürmer vollstreckte abgeklärt zum Ausgleich. Gerade mal eine Minute später wurde der heute wieder links vorne eingesetzte starke Sechser der Grün-Schwarzen im Strafraum umgestoßen; der Gefoulte schoss selbst, vergab aber die Chance zur schnellen Führung. Doch Beiertheim blieb dran – weitestgehend ohne Glanz, aber spielfreudig und mit viel Einsatz erarbeitete man sich nun im Mittelfeld wieder ein Übergewicht. Dann ein Nackenschlag in der 70. Spielminute – nach einer eher harten gelben Karte vier Minuten zuvor sah der rechte Außenverteidiger nach einem taktischen Foul Gelb-Rot. Akut gefährdet war der Auswärtspunkt dann in der Folge überraschenderweise aber nicht, Ettlingenweier konnte aus der Überzahl zunächst nicht so recht Kapital schlagen. Wenige Minuten später wechselten die Beiertheimer offensiv, und das sollte sich auszahlen. Der frische Mann für vorne links sorgte sofort für zwei Gefahrenmomente und legte schließlich in der 80. Minute seinem auf die Zehn gerückten Vorgänger sehenswert zum Führungstreffer auf. Die Heimmannschaft riskierte nun natürlich nochmal alles und zwang den SVK in eine nerven- und kräftezehrende Abwehrschlacht. Wirkliche Gefahr ging allerdings am ehesten von mehreren in der Schlussphase herausgespielten Eckbällen aus – leider hatte der Unparteiische, der auch in den hitzigen Phasen immer Herr des Geschehens geblieben war, offensichtlich Spaß an dem Spektakel und ließ den Gästeanhang noch ein wenig zittern. Am Ende hielt das Bollwerk allen Widrigkeiten bis zum Schlusspfiff stand.
Beiertheim entführt damit alle drei Punkte an die Südtangente – angesichts der deutlichen Leistungssteigerung nach der Pause und der willensstarken Reaktion nach dem Platzverweis sicher nicht unverdient. Am kommenden Sonntag tritt man erneut auswärts an, Anpfiff ist um 15 Uhr in Neuburgweier.
– jba –