Nach dem sportlichen Offenbarungseid vor Wochenfrist in Rüppurr empfing Beiertheim am Sonntag bei bestem Fußballwetter die Viktoria aus Jöhlingen, die in der Rückrunde bereits für einige Überraschungen gut war.
Und auch am Europabad begann der FC stark. Man sah die Hausherren meist im Rückwärtsgang, im Zweiminutentakt strich der Ball knapp am Gehäuse vorbei. Dies ging ganze neun Minuten lang gut, dann lag man schon wieder zurück. Ein langer Ball von ganz hinten erreichte den offensiv zentralen Mann, der schirmte den einzig verbliebenen Beiertheimer Verteidiger gut ab und setzte sich schließlich auch gegen den Schlussmann durch. Auch danach blieben die Roten spielbestimmend, zeigten nun jedoch nicht mehr den zuvor so vehement demonstrierten Zug zum Tor und gestatteten der Heimmannschaft den einen oder anderen ansehnlichen spielerischen Ansatz. Cheftrainer G. Chapurin reagierte nach einer knappen halben Stunde mit einer Umstellung der nach wie vor nicht sattelfesten Defensive und verhalf Beiertheims A-jugendlichem Verteidigertalent zu seinem ersten Einsatz in einem Pflichtspiel der ersten Mannschaft. Man überstand die verbleibende Viertelstunde schließlich ohne weiteres Gegentor – ein Versäumnis der bis dahin überlegenen Gäste.
Aus der Kabine kam dann ein ganz anderer SVK. Spielfreudig stahl man dem Gegner mehr und mehr die Show, zeigte endlich mal wieder das lange vermisste schnelle Kurzpassspiel. Nach einer knappen Stunde fiel der mittlerweile verdiente Ausgleich dann aber auf ganz andere Weise – ein mit gutem Auge getretener Freistoß aus dem rechten Halbfeld segelte diagonal zum freistehenden linken Offensivmann, der direkt äußerst sehenswert ins lange Eck verwandelte. Nun hatten die Grünen das Momentum auf ihrer Seite und übernahmen zunehmend die Kontrolle über das Match, während Jöhlingen etwas platt wirkte und offensichtlich nicht mehr zulegen konnte. Nachdem die Gastgeber einige vielversprechende Ansätze nicht hatten nutzen können, setzte sich ihr Mittelstürmer in der 73. Minute nach einem Zuspiel knapp oberhalb der Mittellinie unter trickreichem Einsatz seines Körpers über fast das halbe Spielfeld durch und vollstreckte abgeklärt zur Führung. Nun musste die Viktoria aufmachen, erschien einige Male gefährlich am Beiertheimer Sechzehner und holte einige Eckbälle heraus – in dieser Spielzeit leider allzu oft für Negativerlebnisse gut. Auf der anderen Seite hatte Beiertheim plötzlich die Chance zur Entscheidung; als der Ausgleichstorschütze in aussichtsreicher Position im Jöhlinger Strafraum unsanft von den Beinen geholt wurde, blieb die Pfeife des Unparteiischen jedoch stumm. Der SVK blieb aber dran und setzte nun vor allem über links Akzente, immer wieder angetrieben vom zur Pause eingewechselten umtriebigen Außenverteidiger. Nachdem der FC hier einen Ball im Seitenaus gesehen hatte, fiel das 3:1 in der 89. Spielminute dann doch noch. Unbeeindruckt von den Diskussionen wurde der Ball diagonal in Richtung Box geschlagen, der Zehner war dankbarer Abnehmer und schloss überlegt ab. Und damit nicht genug – der souverän leitende Schiri hatte Gefallen am Spiel gefunden und gab noch drei Minuten Zugabe; genug Zeit für einen abschließenden Vorstoß des SVK-Mittelstürmers zur Grundlinie, wo dann am gegnerischen Bein Schluss war. Diesmal gab es den Elfer, und diesmal verwandelte der seit Wochen starke Achter einen Beiertheimer Strafstoß mal sicher zum 4:1-Endstand.
Wie schon im Hinspiel gelang den Jungs von der Alb gegen Jöhlingen also ein Dreier nach Rückstand – ungemein wohltuender Balsam nach der Bankrotterklärung in der Vorwoche. Weiter geht es am Sonntag mit dem emotionalen Derby gegen den Südstern.
– jba –
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