Am vergangenen Samstag fand das Heimspiel des SV Karlsruhe-Beiertheim gegen den Tabellennachbarn SV Lohhof unter dem Motto gegen Gewalt an Frauen statt. Mit orangenen Schleifen im Haar waren die Karlsruherinnen Teil der Orange Days, die beginnend mit dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen bis zum 10. Dezember stattfinden und ein Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt setzen.
Bereits die Tabellensituation versprach ein spannendes Spiel: Der SVK überholte erst das Wochenende davor den SV und lag mit zwei Punkten Vorsprung auf dem zweiten Tabellenplatz. Die Karlsruherinnen mussten verletzungsbedingt noch immer auf Anna-Lena Dosenbach verzichten, aber hatten sonst den kompletten Kader auf der Bank.
Der SV Lohhof startete sehr gut in das Spiel und setzte Karlsruhe besonders im Aufschlag stark unter Druck. Die Karlsruherinnen waren etwas überrumpelt und kämpften mit Problemen in der Annahme sowie leider auch mit Eigenfehlern im Angriff. Mit 25:17 ging der erste Satz an die Gäste aus Bayern.
Nachdem der SVK gegen Ende des ersten Satzes deutlich besser ins Spiel fand, konnten die Spielerinnen den Schwung mit in den zweiten Satz nehmen. Mit 8:4 zur technischen Auszeit waren es jetzt die Karlsruherinnen, die vor allem im Aufschlag punkteten und über die Annahme die weiterhin starken Aufschlägen der Gäste besser in den Griff bekamen. Lohhof hatte Probleme in der Abwehr und die Karlsruherinnen schafften es die Eigenfehler im Angriff deutlich zu minimieren. Gespiegelt zum ersten Satz war diesmal Karlsruhe 17:12 vorne und entschied den zweiten Satz mit 25:20 für sich.
Lohhof und Karlsruhe waren sich in ihrer Spielweise ähnlich: konzentriert und motiviert, sehr stark in Aufschlag und Abwehr. Dies zeigte sich auch besonders in den folgenden Sätzen, in denen nicht mehr ein Team den Satz dominierte, sondern es bis zum Ende spannend blieb.
Im dritten Satz behielt Lohhof stets die Führung, doch Karlsruhe blieb dran. Bei 22:22 erreichte Karlsruhe mit einer starken Aufschlagserie und Punkten in Angriffen den Ausgleich, doch Lohhof behielt die Nerven und konnte diesen Satz mit 25:22 für sich entscheiden.
Satz vier verlief ähnlich. Beide Teams spielten auf Augenhöhe und das Team mit der besseren Annahme lag automatisch vorne. Gegen Satzmitte schaffte es Karlsruhe sich mit 20:15 etwas abzusetzen, aber es kam erneut bei 22:22 zum Ausgleich. Die Karlsruher Fans feuerten ihr Team kräftig an und nach 24:24 waren es diesmal die Karlsruherinnen mit mehr Konzentration. Mit 26:24 ging der Satz an die Gastgeberinnen.
Nach zwei so knappen Sätzen sorgte auch der letzte Satz für viel Spannung. Karlsruhe ging in eine 5:0 Punkte Führung, doch Lohhof holte wieder auf und konnte sogar mit 12:11 die Führung übernehmen. Karlsruhe zeigte in diesem Satz eine enorme Präsenz im Block und gewann das Spiel 15:12 symbolisch mit dem letzten Blockpunkt.
So ähnlich die Spielweisen der Teams, so war es auch deren jeweilige Wahl zum MVP: Bei beiden Teams wurden es die Mannschaftskapitäninnen und Zuspielerinnen Katrin Hahn und Mona Boyer. Damit holen sich die Karlsruherinnen ihren fünften Sieg in Folge und bleiben auf dem zweiten Tabellenplatz, einen Punkt hinter den Roten Raben Vilsbiburg II.